Fraunhofer IPA

Schule fürs Leben

Dr. Rainer Schanz war zuerst vier Jahre lang wissenschaftliche Hilfskraft und danach von 1982 bis 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Gruppenleiter und zuletzt Abteilungsleiter am Fraunhofer IPA. 1989 ging er in die Industrie. Zuletzt war er Senior Vice President bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart tätig. Heute ist er als freiberuflicher Berater und Coach unterwegs.

 

»…Mein Leben beim IPA ging als Hiwi los: Vorlesungsskripte, Dias schieben und Filme vorführen. Das Wichtigste war schnell gelernt: immer eine Ersatzbirne für den Notfall dabei haben. Die IPA-Außenstelle in der Seestraße hatte ihren eigenen Charme. Unglaublich zu der Zeit: Während an der Uni Fortran-Karten gelocht wurden, gab es hier bereits einen Commodore. Den C64…

… An meinem ersten Arbeitstag als wissenschaftlicher Mitarbeiter erhielt ich die Aufgabe, einen Bericht für die ARGE Handhabungssysteme zu erstellen. Ich suchte vorhandene Unterlagen zusammen, schrieb fleißig und hatte recht schnell die erforderliche Seitenzahl beisammen. Die Redaktion für den Industrieroboterkatalog hatte ich auch gleich noch übertragen bekommen. Damit war ich auf einen Schlag Experte für Industrieroboter und für die Industrieroboterstatistik zuständig…

…Eines der ersten Projekte, die ich übernahm, war die Entwicklung eines Handhabungsgerätes für Zugprüfmaschinen. NC-Achsen und Greifer waren in der Halle des beauftragenden Unternehmens bereits installiert. Eine meiner Aufgaben war es, die Bewegungen zu programmieren. Obwohl mir noch kein offizieller Auftrag vorlag, ich aber fertig werden wollte, installierte ich an einem späten Abend kurzerhand und ohne weitere Absprache ein Passwort. Das rückte ich am nächsten Morgen nur unter der Bedingung heraus, dass der Auftrag bestätigt wurde. Das geschah dann auch umgehend. Ein paar Wochen später präsentierte sich der Kunde damit erfolgreich auf einer Messe. Die Welt gehört den Mutigen…

…Mit der Zeit wurde das Spektrum an Industrie- und Forschungsprojekten immer breiter. Auch über den deutschen Gartenzaun blickte ich hinweg: Sehr lehrreich war ein Projekt mit dem Korean Advanced Institute of Science and Technology (KAIST). Mehrmaliges, wochenlanges Arbeiten in Korea brachte mir die asiatische Kultur eindrücklich näher. Auch ein Projekt mit dem Norddeutschen Rundfunk zu einer Filmserie über Industrieroboter in Japan weitete meinen Blick. Mit der Abteilungsleitung kamen Führungsverantwortung, Akquisition, Finanzierung und vieles mehr dazu…

»Hier habe ich gelernt, unternehmerisch zu denken und Unternehmer zu sein. Das war eine gute Schule für mein weiteres Leben…«

…Die Reihe der Dinge, die ich am IPA erlebt habe, ließe sich endlos erweitern. Eins ist mir im Rückblick klargeworden: Hier habe ich gelernt, unternehmerisch zu denken und Unternehmer zu sein. Das war eine gute Schule für mein weiteres Leben…«