Fraunhofer IPA

Der Haushaltsassistent von morgen

Ob Personenansprache, Entertainment oder einfache Transporte: Der mobile Kommunikationsassistent MobiKa ist Partner im Haushalt oder Unterstützer im stationären Umfeld. Er besteht aus einer radgetriebenen Roboterplattform mit höhenverstellbarem Tablet. Dank der am Fraunhofer IPA entwickelten Navigationssoftware kann er sich autonom bewegen, fährt mithilfe einer Software zur Personenerkennung gezielt auf Menschen zu und kontaktiert sie über Tablet und Sprachausgabe.

Im Gegensatz zu anderen Interaktionsrobotern erinnert MobiKa nicht an ein menschliches Gegenüber. Denn vielmehr soll der mobile Kommunikationsassistent als Werkzeug im Alltag verstanden werden – im Sinne eines mobilen Haushaltsgeräts.

Dank der 20jährigen Erfahrung des Fraunhofer IPA in der Entwicklung neuer Roboterlösungen für das Gesundheitswesen profitiert MobiKa von der Verfügbarkeit verschiedener praxiserprobter Serviceroboter-Technologien. Durch die Nutzung des frei zugänglichen Robot Operating Systems ROS konnten bereits einige Software-Komponenten anderer Projektpartner integriert werden. Gleichzeitig können dadurch auch andere interessierte Forschungsinstitute den Roboter nutzen und ihn einfach an ihre Einsatzszenarien anpassen.

MobiKa kann z. B. diese Aufgaben übernehmen:

  • Erinnerung an Termine
  • Aktivierung und Entertainment
  • Telemedizin und Telepräsenz
  • Notfallassistenz:
    Wenn MobiKa mit externen Sturzerkennungssensoren verbunden ist, kann er hilfsbedürftige Personen erkennen und über den Bildschirm eine Notfallzentrale kontaktieren.
  • Suche verlorener Gegenstände mithilfe der Objekterkennungssoftware
  • Transport von Alltagsgegenständen
  • Anbindung von tabletbasierten Assistenzsystemen oder Smart-Home-Lösungen

MobiKa entstand in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt »EmAsIn« zu emotionssensitiven Assistenzsystemen. In einer Einrichtung der Bruderhaus Diakonie kam der Roboter bereits für die Ansprache demenziell Erkrankter zum Einsatz. Durch Sensoren erhielt er Informationen über die Besucher eines Aufenthaltsraums. Darauf basierend fuhr er gezielt auf einen davon zu und bot diesem oder der ganzen Gruppe passende Inhalte an. Der Praxistest war gelungen: Die Bewohner der Einrichtung waren neugierig und aktiver als sonst.

Aktuell sucht das Fraunhofer IPA Industrieunternehmen für die kommerzielle Weiterentwicklung des Roboters. Die Forscher legten von Anfang an Wert auf einen wirtschaftlichen Einsatz des Prototyps, weshalb sie möglichst einfache, kostengünstige Komponenten verbauten.

Für MobiKa erhielten die Forscher von über 50 Bewerbern den zweiten Platz des Bayerischen Innovationspreises Gesundheitstelematik. Mit dem Preis honorieren die Bayerische Telemedallianz und das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege medizinisch und ökonomisch relevante Innovationen, die eine neue Form der Zusammenarbeit und Integration ermöglichen.

Fraunhofer IPA

Dank des höhenverstellbaren Tablet-PCs unterstützt MobiKa Telepräsenz-, Interaktions- oder Erinnerungsfunktionen.