Fraunhofer IPA

Die Silhouette
des Michail Gorbatschow

Die Idee, vorhandene Erkenntnisse und Erfahrungen in pfiffigen Lösungen beispielhaft darzustellen und nachvollziehbar umzusetzen, ist eine der großen Stärken des Fraunhofer IPA. Beispiel gefällig?

Wir schreiben das Jahr 1989. IPA-Wissenschaftler mit dem Schwerpunkt Bildverarbeitung haben eine Idee: Sie verfügen über eine Methode, mit der aus dem von einer Kamera aufgenommenen Bild eines Menschen im Profil die spezifischen Eigenheiten seiner Gesichtskontur herausgearbeitet werden können. Innerhalb von wenigen Minuten ist ein Datensatz erstellt, der an eine handelsübliche Werkzeugmaschine weitergegeben werden kann. Diese fräst aus einer Metallplatte ein Profilbild, vermerkt den Namen des Abgebildeten und weitere Informationen wie Ort, Zeit und Urheber drauf und fertig ist das Ganze. Das Projekt »Gesichtsprofil« ist geboren.

»IPA-Wissenschaftler mit dem Schwerpunkt Bildverarbeitung haben eine Idee: Sie verfügen über eine Methode, mit der aus dem von einer Kamera aufgenommenen Bild eines Menschen im Profil die spezifischen Eigenheiten seiner Gesichtskontur herausgearbeitet werden können.«

Fraunhofer IPA

Als Hingucker auf der Hannover Messe bereits erfolgreich platziert – die Profilplättchen wurden dort in Massen hergestellt und an die Besucher verteilt –, kam es im noch gleichen Jahr zu einem weiteren Highlight: Der damalige Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Michail Sergejewitsch Gorbatschow, kam auf Stippvisite nach Baden-Württemberg und besuchte im Rahmen dessen gemeinsam mit Ministerpräsident Lothar Späth die Universität Stuttgart. Das IPA ließ sich die Chance nicht nehmen und präsentierte sich innerhalb der dort gezeigten Leistungsschau.

Auf einer großen, eigens für diesen Besuch in der Universitätssporthalle errichteten Bühne kam es zum großartigen Zusammentreffen: Gesichtsprofil@Gorbatschow. Dessen Abbild wurde gemessen, gefräst und konnte als Gastgeschenk mit nach Hause genommen werden. Ob und wo Michail dieses Relikt der forschenden Vergangenheit aufbewahrt, entzieht sich unserer Erkenntnis. Für die IPA-Wissenschaftler bleibt das Zusammentreffen bis heute ein unvergessliches Erlebnis.