Fraunhofer IPA

Der optimierte VHM-Schaftfräser des Fraunhofer IPA erbringt 25 Prozent mehr Leistung und kommt dabei mit 17 Prozent weniger Energie aus.
Quelle: WNT

Neuer Fräser arbeitet schneller und spart Energie

Der Vollhartmetall (VHM)-Schaftfräser ist der Star unter den Fräswerkzeugen: Studien zufolge beträgt der Einsatzanteil bis zu 80 Prozent bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in der spanenden Metallbearbeitung. Der Fraunhofer-Projektgruppe Regenerative Produktion in Bayreuth ist es gelungen, das allseits beliebte Werkzeug weiter zu optimieren. Dafür gab es 2016 den Fraunhofer-internen »Hans-Jürgen Warnecke Innovationspreis«.

Zunächst analysierten die Fraunhofer-Experten, welche Kräfte bei den alltäglichen Fräsaufgaben auf das Werkzeug einwirken. In Simulationen und experimentellen Untersuchungen entwickelten sie daraufhin die optimale Schneidengeometrie. »Die Analysen ergaben, dass eine dreidimensionale Geometrie mit differenziellem Drallwinkel und speziell konditionierten Schneidkanten die Effizienz deutlich steigert«, weiß Projektleiter Hans-Henrik Westermann.

Anschließende Tests im Labor und umfangreiche Erprobungen in der Praxis bestätigten den Erfolg der innovativen Schneidengeometrie. Der neu entwickelte VHM-Schaftfräser kommt gegenüber herkömmlichen Varianten mit 17 Prozent weniger Energie aus. Die Schnittgeschwindigkeit konnten die IPA-Wissenschaftler im Mittel um zehn Prozent, die Vorschubgeschwindigkeit sogar um 25 Prozent steigern. Gleichzeitig konnte die Verschleißfestigkeit des Werkzeugs deutlich verbessert werden.

Der VHM-Schaftfräser wurde bereits zum Patent angemeldet. Mittlerweile vertreibt ihn die international renommierte WNT-Gruppe unter dem Markennamen S-Cut. Sie bietet gemeinsam mit ihrem Systempartner, der Firma Maier GmbH aus Oberschneiding, den neuentwickelten VHM-Schaftfräser mit großem Erfolg in über 100 verschiedenen Ausführungen in ihrem Produktkatalog und auf Messen an.