Fraunhofer IPA


Durch die Zusammenarbeit zwischen Experten der Materialtechnik und
der Applikationstechnik konnten Effekte (der Glitzereffekt) im Rahmen des selektiven Lackierens erzeugt werden.

Oversprayfreien Beschichtungen
gehört die Zukunft

Verlustfrei und hocheffizient spritzlackieren – das ist auch heute noch ein Wunsch zahlreicher Lackierbetriebe und somit nach wie vor ein wichtiges Tätigkeitsfeld am Fraunhofer IPA. Vor 40 Jahren waren die Spritzlackierverfahren wissenschaftlich nur wenig erforscht. Diese Erkenntnis sowie die durch Spritzlackierprozesse verursachten hohen Kosten- und Umweltbelastungen führten am IPA zu grundlegenden Forschungsprojekten, die den Beginn erfolgreicher Entwicklungen markierten.

Beispiel 1:
Oversprayfreies Lackieren. Dieses macht es möglich, Lacksysteme aus den bisherigen Anwendungen auch für die Mikrodosiertechnik einzusetzen. Die Tropfen fliegen gezielt einige Zentimeter weit und können so auch auf räumlich komplexere Objekte appliziert werden. Eine bleibende Herausforderung, an der IPA-Wissenschaftler Dr. Oliver Tiedje mit seiner Gruppe Nassapplikations- und Simulationstechnik arbeitet, ist die Genauigkeit der Bewegungsabläufe für die Düsen, deren Präzision derzeit noch durch die Möglichkeiten der eingesetzten Roboter begrenzt wird.

Beispiel 2:
Selektive Lackierprozesse. Für den Bereich der Pulverbeschichtung zeigen neue Forschungsarbeiten der Gruppe Pulverapplikationstechnik, die Markus Cudazzo am IPA leitet, welche technischen und wirtschaftlichen Vorteile selektive Pulverbeschichtungen mit sich bringen. In Zusammenarbeit mit Industriepartnern wurde ein sogenanntes Pulver-Airbrush-System entwickelt und unter produktionsähnlichen Bedingungen im Technikum erprobt.

Ausblick:
Oversprayfreien Beschichtungen gehört die Zukunft – und das IPA arbeitet daran. 2017 wurden die Stuttgarter Wissenschaftler für ihre Arbeit mit oversprayfreien Lackierverfahren mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis ausgezeichnet.