Fraunhofer IPA

Das IPA-Netzwerk
begleitet lebenslang

Vom Fraunhofer IPA gingen – verglichen mit anderen großen Forschungsinstituten – die meisten Ehemaligen in die Industrie, nur wenige an Universitätsinstitute. Professor Eberhard Abele, Jahrgang 1953, der bei den »Handhabern« in der damaligen See- und heutigen Nobelstraße seine Karriere begann, tat beides.

Nachdem Abele am IPA erfolgreich als Gruppen- und später Abteilungsleiter für Montage- und Handhabungstechnik tätig war, startete er seine Tätigkeit in der Industrie bei Stihl in Waiblingen, leitete dort zunächst die Verfahrensentwicklung und wechselte später in die Fertigungsplanung. Auch hier war das Arbeitsleben vom »IPA-Geist« erfüllt, denn sein damaliger Chef, Dr. Siegfried Häußermann, war ein IPA-Gewächs.

In den anschließenden zehn Jahren zog die Karawane weiter: Abele sammelte Erfahrungen bei Bosch. Er war als Leiter Fertigungstechnologie und Werkleiter in Spanien und Frankreich unterwegs. Auch in dieser Phase seines Berufslebens waren IPA-Mitarbeiter in der Nähe – als Projektbearbeiter, Zulieferer oder Mitarbeiter. In diese Zeit fiel auch die Planung eines der ersten Joint-Ventures des Bosch-Konzerns mit einem chinesischen Unternehmen und Abele nahm als einer der ersten deutschen Ingenieure überhaupt den »National Chinese Friendship Award« aus der Hand des chinesischen Vizepräsidenten entgegen. Seine umfangreichen internationalen Erfahrungen fasste er später in dem Buch »Globale Produktion« zusammen.

Da der Ruf des eigenen Landes manchmal stärker ist als der Ruf der weiten Welt, kam Abele 1999 zurück und nahm an der Technischen Universität Darmstadt die Berufung zum Institutsleiter im Bereich der Produktionswissenschaften an. Anfangs noch nicht ganz überzeugt von seinem Wechsel in die akademische Welt, war er nach einem Gespräch mit Professor Hans-Jürgen Warnecke, dem damaligen Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, sicher, den richten Schritt getan zu haben. Heute forscht das Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) mit inzwischen über 100 Mitarbeitern auf den Gebieten der Automatisierung, Zerspanung, additiven Fertigung und Energieeffizienz in der Produktion.

Eine ganz besondere Wahrnehmung erlangte das Institut durch den Aufbau und Betrieb von zwei Lernfabriken: dem Center für industrielle Produktivität und der Eta-Fabrik für Energieeffizienz. Da Abele groß denkt, ist es nicht verwunderlich, dass er sich wieder einer Mammutaufgabe annahm: Seit Herbst 2016 leitet er eines der vier bundesdeutschen Forschungsprojekte zur Energiewende. »SynErgie« befasst sich mit der Synchronisation der Stromnachfrage in der Industrie mit dem volatilen Angebot von Wind- und Sonnenstrom. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 2019 wird die Projektleitung an Professor Alexander Sauer vom Fraunhofer IPA übergehen.

Auch das ist kein Zufall. Dazu Abele: »Das IPA-Netzwerk begleitet mich lebenslang – und das ist auch gut so. Nur so kann man etwas auf die Beine stellen, das langfristig und nachhaltig wirkt. Darauf können wir alle stolz sein«.