Fraunhofer IPA

Rein ins All

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Curiosity auf dem Mars

Alles begann mit einer überraschenden Anfrage: Die Europäische Raumfahrtagentur ESA wollte wissen, ob das Fraunhofer IPA in der Lage sei, verschiedene Bauteile einer Mars-Mission zu sterilisieren. Dr. Udo Gommel, Abteilungsleiter Reinst- und Mikroproduktion und bereits seit über 20 Jahren am IPA tätig, rechnete sich keine großen Chancen aus, diese anspruchsvolle Aufgabe anpacken zu können. Denn er war nicht der Einzige, der gefragt wurde.

Außerdem konnte er keinerlei Erfahrungen in der Luft- und Raumfahrt vorweisen. »Ich dachte, als Produktionstechniker fliege ich gleich wieder raus«, erinnert er sich. Immerhin kannte er sich mit dem Reinigen filigraner elektronischer Bauteile aus, etwa in den Bereichen Halbleiterindustrie oder Medizintechnik. Zudem konnte er mit einem der besten Reinraumlabore weltweit punkten. Und das gab letztlich den Ausschlag:

Er bekam den Job. Das war 2007. Inzwischen ist die Luft- und Raumfahrt ein festes Standbein im IPA-Geschäftsportfolio.

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»Inzwischen ist die Luft- und Raumfahrt ein festes Standbein im IPA-Geschäftsportfolio.«

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Flexibles Reinraumsystem CAPE®

Zurück zu Mars-Mission: Um den Mars-Rover zuverlässig sterilisieren zu können, konzipierten die Stuttgarter Experten einen Reinraum und richteten diesen im niederländischen Noordwijk, dem Sitz des Europäischen Weltraumforschungs- und Technologiezentrums ESTEC, ein. Doch der aufwendigste Reinraum weltweit befindet sich nach wie vor am Fraunhofer IPA in Stuttgart. Er genügt den höchsten Reinheitsanforderungen, der ISO-Klasse 1. Das bedeutet, dass ein Kubikmeter Luft nicht mehr als 10 Partikel von 0,1 Mikrometer Größe enthalten darf.

Mittlerweile gibt es Reinheit auch to go: Mit dem »CAPE®« hat das IPA das erste Reinraumsystem entwickelt, das flexibel errichtet werden kann und durch seine Mobilität die Produkte beim Transport vor Kontaminationen schützt. Durch das einfache Konstruktionsprinzip können individuelle Lösungen innerhalb einer Stunde auf- und abgebaut werden.